Knapp sechs Monate haben IG Metall, Betriebsrat und Geschäftsführung um ein Gesamtpaket für die Zukunft von German Naval Yards gerungen. Am vergangenen Donnerstag wurde ein Eckpunktepapier für einen Zukunfts-Sozialtarifvertrag unterzeichnet, den die Mitglieder und die IG Metall nun zur Abstimmung brachten.
„Mit dem Gesamtpaket ist es uns unter den vorherrschenden Bedingungen gelungen die verbleibenden Beschäftigten abzusichern und die tariflichen Bestandteile zu erhalten. Der Personalabbau konnte deutlich verringert und gute Ausstiegsmöglichkeiten in einer schwierigen Situation geschaffen werden“, so Stephanie Schmoliner, 1. Bevollmächtigte, IG Metall Kiel-Neumünster.
Ramon Santorum-Treus, Betriebsratsvorsitzender bei German Naval Yards, ergänzt:
„Wir konnten die Schlüsselkompetenzen der Werft erhalten, das ist wichtig, um auch für die verbleibenden Beschäftigten in der schwierigen Werftensituation langfristig Arbeitsplätze und Standort zu sichern. Dafür war ein guter Sozialtarifvertrag genauso von Nöten, wie die Zusage zur Beschäftigungssicherung für die verbleibenden Kollegen und auch die Ausbildungszusage“.
Die Situation der German Naval Yards hat sich durch die Corona Krise und den Nichterhalt des MKS180 Auftrages als führende Werft zunehmend verschlechtert.
Eine Restrukturierung war bereits angekündigt worden, Ziel war aber für die gut organisierten Beschäftigten den kompletten Kahlschlag zu verhindern.
„Es ist uns gelungen den kompletten Kahlschlag zu verhindern“, so Schmoliner „wir haben in hartem Ringen eine Grundlage geschaffen, bei der wir am Ende alle fest dran glauben, nun die Basis für eine langfristige Standortgarantie gefunden zu haben. Einschnitte und Personalabbau sind immer ein harter Schicksalsschlag für jeden den es trifft. Aber dank der Aktionen und dem Einsehen der Arbeitgeber konnten wir uns auf einen sozialverträglichen Abbau einigen. Die Metaller sind gut organisiert und so ist der sehr gute IG Metall Bonus eine wichtige Verbesserung beim Sozialtarifvertrag.“
„Jetzt geht es darum weiter verlässlich und zusammen die gemeinsamen Fragen der Werftenindustrie in Gänze weiter zu bearbeiten. Dazu haben wir einen kontinuierlichen strategischen Dialog vereinbart. Wir hoffen damit auch die fehlende politische Unterstützung voranzutreiben, die letztendlich bei Vergabefragen deutliche Verbesserungen an den Tag legen muss“.
Vorbehaltlich des Mitgliederentscheides findet der Tarifvertrag sofortige Anwendung, der Personalabbau soll bis zum 31.3.2021 vollzogen sein.
Ansprechpartnerin
Stephanie Schmoliner
1. Bevollmächtigte Kiel-Neumünster
Telefon: 0160-5331069
E-Mail: stephanie.schmoliner@igmetall.de